Bei der Kontrastmittel verstärkten Sonographie wird ein Kontrastmittel, das aus gasgefüllten Mikrobläschen (sog. “microbubbles”) besteht, intravenös verabreicht. Dieses Kontrastmittel erzeugt im Gewebe einen hohen Schallreflex und ist deshalb im Ultraschallbild sichtbar (Echosignalverstärker).
Die Mikrobläschen sind etwa 1 bis 4 Mikrometer gross und beginnen im Ultraschallfeld zu oszillieren. Die nichtlinearen Schwingungen hoher Amplitude können gut von Signalen des Gewebes getrennt werden und ermöglichen es so, die Blutversorgung von Gewebe zu beobachten.
Das Gas des Kontrastmittels wird über die Lungen abgeatmet. Das Kontrastmittel ist allgemein sehr gut verträglich und darf auch bei Nieren- oder Schilddrüsenproblemen eingesetzt werden (im Gegensatz zum CT-Kontrastmittel).
Ultraschall-Kontrastmittel wird v. a. für die Charakterisierung von Veränderungen (fokale Läsionen) in der Leber benutzt. Grundsätzlich sind unterschiedliche bildgebende Verfahren (Ultraschall, Kontrastmittel verstärkter Ultraschall, CT, MRI) sinnvoll, da einander ergänzende Informationen zu erwarten sind. Die Kontrastmittel verstärkte Sonographie ermöglicht die exakte Beurteilung der Leberdurchblutung in ihren verschiedenen Phasen. Durch den Nachweis charakteristischer Durchblutungsmuster ergeben sich eine bessere Erkennbarkeit von Läsionen sowie Hinweise auf die Dignität (gut- oder bösartige Veränderung), oftmals auch eine recht verlässliche Diagnose. Die Kontrastmittel verstärkte Sonographie ist somit bei vergleichsweise geringem Aufwand ein grosser diagnostischer Zugewinn im klinischen Alltag.
Indikationen für die Kontrastmittel verstärkte Sonographie sind:
– Charakterisierung von Leberläsionen, die im “normalen” Ultraschallbild (B-Bild) unklar sind.
– Differenzierung benigner (z. B. Hämangiom) vs. maligner (z. B. Metastasen) Raumforderungen der Leber.
– Nachweis oder Ausschluss von Lebermetastasen bei Dickdarm- oder Brustkrebs.