Nicht invasive MR-Enteroklyse
Bis vor einigen Jahren war die sogenannte selektive Dünndarmpassage die einzige radiologische Möglichkeit, krankhafte Veränderungen im Dünndarm darzustellen. Dabei handelte es sich um eine invasive Methode, bei der ein Schlauch über den Mund, die Speiseröhre bis in den Magen und schliesslich in den Zwölffingerdarm eingeführt wurde. Seit der Einführung der Computertomographie ist die selektive Dünndarmpassage stark verdrängt worden, allerdings blieb der Dünndarm ein schwierig zu beurteilendes Organ. Insbesondere aufgrund der Röntgenstrahlung, die bei der Computertomographie eingesetzt wird, wurden mehrphasige Untersuchungen vermieden. Mit der nicht invasiven MR-Enteroklyse sind alle diese Nachteile ausgeräumt.
Bei der nicht invasiven MR-Enteroklyse wird der Dünndarm mit einer speziellen Lösung präpariert (distendiert) und anschliessend werden zwei- und dreidimensionale Datensätze in mehreren Phasen nach intravenöser Kontrastmittelgabe aufgenommen. Die Stärke der MR-Enteroklyse liegt im Nachweis und der Bestimmung des Ausmasses von entzündlichen Veränderungen, Komplikationen wie Fistelbildungen und Abszessen sowie im Nachweis von intraluminalen Polypen.
Zur Vorbereitung werden Sie in unserer Praxis 1 Stunde vor dem Untersuchungstermin bestellt. Sie sollten nüchtern zu uns kommen (d. h. 4 Stunden keine festen Speisen, 1 Stunde keine Flüssigkeit). Sie bekommen 1 Liter einer speziellen Flüssigkeit zu trinken, damit der Dünndarm optimal vorbereitet ist. Für die Untersuchung benötigen wir einen intravenösen Zugang. Die Untersuchung selbst dauert zwischen 15 und 20 Minuten.
In der Regel verabreichen wir ein Medikament zur Beruhigung der Darmbewegungen, damit die Bilder in höherer Qualität aufgenommen werden können. Dieses Mittel kann kurzfristig zu einer Beeinträchtigung des Seh- und Fahrvermögens führen, weshalb Sie nicht mit dem eigenen Auto zu dieser Untersuchung erscheinen sollten.