Das MRI der Prostata beinhaltet einerseits die hochauflösende Darstellung der Prostata, andererseits aber auch die Darstellung des Beckens und des Retroperitoneums. Dabei geht es um das sogenannte Staging des bei den Männern häufigsten Tumorleidens, des Prostatakarzinoms. Die Prostata ist eine schleimproduzierende Drüse, zu deutsch die Vorsteherdrüse. Sie besteht aus zwei Lappen, die wiederum drei Zonen enhalten: die periurethrale Zone, die Übergangszone sowie die periphere Zone. Das Prostatakarzinom tritt am häufigsten in der peripheren Zone auf, welche sich im normalen Zustand als helle, homogene bandförmige Struktur darstellt. Das Tumorgewebe hingegen stellt sich dunkel dar, sodass es gut sichtbar ist. Trotzdem gibt es Fälle, in denen das Tumorgewebe nicht sichtbar ist. Hier kann die diffusionsgewichtete Bildgebung weiterhelfen, indem sie Zonen mit erhöhter Zellularität, wie bei Tumoren, sichtbar macht.
Die Untersuchung findet mittels einer sogenannten Endorektalspule statt, ein schmaler Stab, der eine Antenne enthält, welche im Enddarm nahe der Prostata platziert wird. Damit können Bilder mit höchster Auflösung gemacht werden. Der Enddarm muss dazu nicht vollständig entleert sein, es ist aber von Vorteil, wenn vor der Untersuchung noch Stuhl absetzen kann. Mit unserem 3T-MRI kann auf die Untersuchung ohne Endorektalspule durchgeführt werden, allerdings werden wir Ihnen dann ein Kontrastmittel in die Vene verabreichen.
Zur Reduktion von Darmbewegungsartefakten geben wir intravenös Buscopan, sofern keine Kontraindikationen bestehen (Grüner Star, Prostatavergrösserung mit Miktionsstörungen).
Es gibt Situationen, in denen eine ultraschallgesteuerte Biopsie trotz hochverdächtigem Befund im MRI nicht ergiebig ist. Dann kann es nötig sein, den verdächtigen Herd im MRI zu biopsieren. Hierzu finden sie hier weitere Informationen.