Was ist eine Ultraschalluntersuchung?
Es ist ein bildgebendes Verfahren ohne Röntgenstrahlen. Ultraschall macht von Schallwellen Gebrauch, die eine höhere Frequenz haben, als dass sie das menschliche Gehör wahrnehmen könnte. Ihre Entwicklung begann, als die Briten im ersten Weltkrieg versuchten, deutsche U-Boote mittels Sonar aufzuspüren. Die Ultraschalluntersuchung, auch Sonographie genannt, hat sich dank der rasanten technischen Fortschritte zu einer sehr wichtigen diagnostischen Methode entwickelt. Während einer Ultraschalluntersuchung wird eine Sonde auf dem zu untersuchenden Körperteil platziert, welche die Schallwellen aussendet und die entstehenden Echos auch wieder empfängt. Wenn Schallwellen auf eine Trennschicht zwischen einem besser und einem schlechter schallleitenden Gewebe treffen, dann wird ein Teil der Wellen reflektiert und gelangt zur Sonde zurück, wo sie an einen Computer weitergeleitet werden. Dieser rekonstruiert daraus in Echtzeit ein zweidimensionales Bild.
Ein weiterer diagnostisch genutzter Effekt bei der Ausbreitung von Wellen ist der sog. Doppler-Effekt. Es ist dasselbe Prinzip, wie ein Radar der Verkehrspolizei bei Geschwindigkeitskontrollen. Der Doppler-Effekt wird in der Ultraschall-Diagnostik vor allem zur Bestimmung von Blutströmen in Blutgefässen verwendet. Mit Hilfe des Doppler-Effekts kann sogar die Strömungsgeschwindigkeit des Blutes errechnet werden.
Anwendungsmöglichkeiten:
- Die Ultraschalluntersuchung erlaubt die Darstellung der Organe in allen drei Dimensionen. Sie eignet sich als Übersichtsuntersuchung in der Diagnose und Darstellung von Strukturen und Organen des Bauches (Leber, Milz, Nieren, Gallenblase, Bauchspeicheldrüsse, Lymphknoten, Harnblase usw.). Unklare Befunde werden u. a. mit weiterführender Schnittbilddiagnostik (Computertomographie, Magnetresonanz-Tomographie) der weiteren Klärung zugeführt.
- Dank der Verwendung verschiedener hochauflösender Schallköpfe mit unterschiedlichen Frequenzen können auch Untersuchungen der Muskeln und Gelenke sowie der Weichteile (z. B. Brust, Schilddrüse, Hals, Hoden usw.) durchgeführt werden.
- Die Doppler-Sonographie ermöglicht ausserdem die farbige Darstellung und Beurteilung der Gefässe und des Blutflusses. Arterielle und venöse Blutgefässe können mit Farbdoppler hinsichtlich Wandbeschaffenheit und Flusseigenschaften untersucht werden.
- Sonographisch-gesteuerte Interventionen erlauben die Entnahme von Gewebsproben durch Punktion und Aspiration von Material (Feinnadelpunktion / Biopsie). Es können ausserdem therapeutische Punktionen, die Drainage von Flüssigkeitsansammlungen oder therapeutische Infiltrationen durchgeführt werden.
- Durch die intravenöse Verabreichung eines Ultraschall-Kontrastmittels können Veränderungen in verschiedenen Organen, hauptsächlich in der Leber, in ihrem Kontrastmittelverhalten (Anreicherung) live beobachtet werden.
Vorbereitung:
Für ein bestmögliches Ergebnis sollten Untersuchungen des Bauchraumes (Abdomen-Sonographie) am nüchternen Patienten erfolgen, da Luft und lufthaltige Speisen im Magen-Darm-Trakt zu ausgeprägten Bildartefakten führen. Sie sollten deswegen 4 – 6 Stunden vor der Untersuchung nichts essen, nur Wasser (ohne Kohlensäure) trinken und nicht rauchen. Mit gut gefüllter Harnblase zur Untersuchung erscheinen.