Was ist eine Sonographisch-gesteuerte Intervention?
Unter Ultraschallkontrolle können in örtlicher Betäubung minimal-invasiv Gewebeproben entnommen werden (Feinnadelpunktion / Biopsie). Weiterhin können Sekretverhalte (z.B. Ansammlungen von Lymphflüssigkeit oder Eiter) ultraschallgesteuert punktiert und mit Kathetern drainiert werden. Ausserdem können therapeutische Infiltrationen, meistens Gelenkinfiltrationen, durchgeführt werden. Am Ultraschallmonitor kann die präzise Führung der Nadel verfolgt werden. Je nach Ort der Einstichstelle kann der Eingriff auch ohne eine Betäubung durchgeführt werden. Der Stich der Betäubungsnadel oder der Stich für die Punktion selbst sind jedoch nur leicht schmerzhaft. Risikofreiheit kann grundsätzlich bei keinem medizinischen Eingriff garantiert werden. Je nach dem Ort der Einstichstelle kann eine Nachkontrolle angezeigt sein. Ernsthafte Komplikationen wie Blutung, Infektion oder Verletzung von Organen sind extrem selten.
Durch diese Verfahren können in zahlreichen Fällen invasive Operationen mit der Notwendigkeit einer Vollnarkose vermieden werden.
Je nach punktierter Region ist zur abschliessenden Kontrolle und zum Ausschluss von Komplikationen eine Röntgenaufnahme nötig (z. B. Thoraxaufnahme nach Drainage von Flüssigkeit im Brustfellraum).
Anwendungsmöglichkeiten:
– Feinnadelpunktionen / Biopsien
– Vakuum assistierte Brustbiopsie
– Schulter- und andere Gelenkinfiltrationen
– Drainage von Flüssigkeitsansammlungen im Brustfellraum oder im Bauchraum (Pleuraerguss / Aszites)
– Abzess-Drainage
Vorbereitung:
Bei Punktionen der Bauchorgane oder des Brustraumes (Thorax) sollte der Patient am Tag der Untersuchung nüchtern bleiben. Frühere Röntgenbilder und andere Aufnahmen müssen zu Vergleichszwecken mitgebracht werden.
Gerinnungshemmende Mittel müssen kurzfristig abgesetzt oder durch besser geeignete Präparate ersetzt werden, um das Blutungsrisiko zu verringern.